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Video Beschreibung D

ZEITUNGEN, Artikel zur Provenienz, Bührle Komplex + Kunsthaus Zürich, 8/2015 - 3/2023.

Video in: Eine Zukunft für die Vergangenheit. Sammlung Bührle: Kunst, Kontext, Krieg und Konflikt
Kunsthaus Zurich, 3.11.2023 – 31.12.2024

Das Video konzentriert sich auf die Rolle des Industriellen, Waffenhändlers und Kunstsammlers Emil Bührle und seine Verstrickungen mit dem Kunsthaus Zürich. NEWSPAPERS (Video: 14 Min. 43 Sek.) zeigt das Durchblättern von Zeitungsartikeln zum Bührle-Komplex, erschienen zwischen 2015 und anfang 2023. Reflektiert werden dabei die öffentlichen Debatten und Konflikte um die problematische Provenienz dieser Kunstsammlung. die bis 2023 nicht von unabhängiger Seite untersucht wurde. Gleichzeitig wird das Bild einer neutralen Schweiz während des Zweiten Weltkriegs in Frage gestellt.

RELAX interessiert sich für eine Provenienzforschung von Kunstwerken als aktiver Teil einer intervenierenden Kunstgeschichte wie sie von der Forscherin Lynn Rother betrieben wird: Sie untersucht die eurozentrische Sichtweise und die strukturelle Gewalt, die von den Museen ausgeht, und sie verfolgt das forensische Ziel, Institutionen, Personen, Objekte und Geld nachzuspüren.

Das Video wird in der Ausstellung "Eine Zukunft für die Vergangenheit. Die Sammlung Bührle: Kunst, Kontext, Krieg und Konflikt" gezeigt. Das Kunsthaus hat für den Sommer 2024 den dritten Teil der Ausstellung angekündigt, um den Schlussbericht des Historikers Raphael Gross (Mitglied der Limbach-Kommission), der die Provenienzforschung der Sammlung Bührle untersucht, zu präsentieren.


Die Ausstellung ist seit ihrer Eröffnung in den Medien überwiegend kritisiert worden. In den Medienberichten wird zwar weitgehend anerkannt, dass die höchst problematische Geschichte der Sammlung Bührle ausführlich dargestellt wird. Der vom Kunsthaus Zürich eingesetzte wissenschaftliche Beirat trat jedoch rund zwei Wochen vor der Ausstellungseröffnung aus Protest zurück. In einem Interview mit den Medien nannte der sechsköpfige Beirat zwei Gründe dafür: Die Entstehung der Bührle-Sammlung wird nicht im Zusammenhang mit dem Holocaust und dem Kunstraub durch die Nazi-Diktatur diskutiert. Und die Erzählung konzentriert sich nach wie vor vor allem auf Emil Bührle. Die Gegenerzählung über die ehemaligen Besitzer*innen, insbesondere die jüdischen Sammler*innen, ihre Geschichte als Mitglieder der modernen Zivilgesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts und die Geschichten von Kunstraub und Zwangsverkäufen im Zuge von Emigration, Exil und Vernichtung fehlen nach wie vor.